TSG Hoffenheim
Das erste Heimspiel der UEFA Europa League Saison von TSG Hoffenheim. Hier ist die Lage.
Große Tradition und ein neues Zuhause
Auf das 1:1-Unentschieden gegen den FC Midtjylland folgt nun TSG Hoffenheims erstes Heimspiel in der UEFA Europa League. Am Donnerstag (18:45 Uhr MESZ / Liveticker auf tsg-hoffenheim.de) wird Dynamo Kiew zu Gast sein. Das TSG-Magazin SPIELFELD hat einen genaueren Blick auf den traditionsreichen Verein geworfen.
Am 2. Spieltag der UEFA Europa League trifft die TSG auf einen Klub, der den Fußball geprägt hat. Zwar nicht in der modernen Zeit, aber vor der Jahrtausendwende galt Dynamo Kiew als einer der erfolgreichsten Vereine Europas, als taktische Vorreiter und als herausragende Talentschmiede. Besonders der legendäre Trainer Waleri Lobanowskyj wird mit der wohl glorreichsten Epoche des Vereins in Verbindung gebracht. In dieser Zeit gewann Kiew 1975 den Europapokal der Pokalsieger und den UEFA Supercup. Ein Jahr zuvor war Dynamo nur knapp im Halbfinale des Europapokals an Borussia Mönchengladbach gescheitert. Doch nicht nur aufgrund von Titeln und Ergebnissen machte Dynamo damals Schlagzeilen. Lobanowskyj gilt für viele Experten und Fußballhistoriker als der Begründer der Viererkette – eine taktische Aufstellung, die den Fußball für immer verändert hat.
Heutzutage ist Dynamo Kiew jedoch weit von den Glanzzeiten entfernt. Das Valerij-Lobanowskyj-Stadion, in dem der Verein seine Heimspiele in der Liga austrägt, ist das einzige, was an die aufregende Ära erinnert, in der der legendäre Stürmer Oleg Blochin zum Rekordtorschützen des Klubs wurde (266 Tore) und neun Mal in Folge (von 1972 bis 1981) zum ukrainischen Fußballer des Jahres gewählt wurde. Zwischen 1974 und 1986 gewann der spätere Dynamo-Trainer und Nationalmannschaftscoach zudem sieben Meistertitel mit Kiew. Die Fans blicken heute mit Nostalgie auf diese goldene Ära zurück. Zuletzt gewann Dynamo 2021 die Meisterschaft; seither belegte der Hauptstadtklub den zweiten, vierten und im Sommer erneut den zweiten Platz.
Das reichte für die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation. Dynamo überzeugte und setzte sich gegen Partizan Belgrad (6:2, 3:0) und die Rangers (1:1, 2:0) durch, scheiterte dann jedoch an RB Salzburg (0:2, 1:1). Die heimischen Fans konnten die starke Leistung jedoch nur im Fernsehen verfolgen. Der russische Angriffskrieg führt dazu, dass der traditionsreiche Verein, der mit drei Siegen aus drei Spielen in die Saison gestartet ist, seine Heimspiele in der Qualifikation im polnischen Lublin vor durchschnittlich 6.500 Zuschauern austrug. Für die UEFA Europa League zieht Dynamo nach Hamburg um und wird versuchen, die glorreichen Tage wieder aufleben zu lassen.
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